Island: Episode 2
Hallo ihr Lieben!
Weiter geht es mit unserem zweiten Tag auf Island: der längste Trip an einem Tag mit über 430 gefahrenen Kilometern! Für uns ging es in das Borgarfjörður Gebiet und zu einigen anderen Perlen im Westen Islands...
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Hraunfossar
Die Hraunfossar Wasserfälle in der Nähe der Orte Húsafell und Reykholt erstrecken sich weit über 700m! Mehr als 100 kleine Wasserfälle sprudeln durch das Lavagestein und auch wenn das Wetter an diesem Vormittag etwas durchwachsen war, war der Anblick dieses Naturwunders unheimlich eindrucksvoll.Mit großem Respekt habe ich mich dann über die Holzbrücke gewagt und konnte mir so einen Überblick über den Fluss Hvítá verschaffen, der abschnittsweise Stromschnellen hat, die sogar über die Zeit das Gestein verformt haben.
Dieser schöne Ort hat die längere Anfahrt auf jeden Fall wett gemacht, obwohl Autofahren in Island eines der schönsten und entspanntesten Dinge war, die ich jemals erlebt habe: da die Landschaft immer wieder anders aussieht, vergehen auch 2 Stunden wie im Flug (und es ist auch gut, wenn der Mietwagen eine Popo-Heizung hat haha).
Die kleinen Wasserfälle waren zwar gut besucht, aber nicht so extrem wie z.B. der berühmte Skógafoss. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich viele Island-Erstbesucher zu Beginn lieber im Süden bei den meisten Sehenswürdigkeiten aufhalten und eine etwas größere Anfahrt auf eigene Faust eher abschreckend wirkt.
Deildartunguhver
Der nächste Punkt auf unserer Fahrt in den Westen war die Heißwasserquelleneinheit Deildartunguhver und da war es zwar ganz interessant (und schwefelig), aber vor allem wollten sie an unser Geld! Warum dieser Ort im Reiseführer unseres Reisebüros stand, war uns bei der Ankunft klar: es prangte ein großes Thermalbad direkt neben den kleinen sprudelnden Becken, das pro Person 30€ Eintritt hätte kosten sollen. Somit sind wir also nur draußen etwas herumgelaufen, haben uns im Schwefelnebel versteckt und sind nach kurzer Zeit weitergefahren. Solltet ihr aber einen ganzen Tag hier verbringen wollen, lohnt sich der Eintritt aber wahrscheinlich schon.Wenn ihr aber diesen Ort mit der Therme besuchen solltet, nehmt euch unbedingt isländische Kronen mit: es gibt einen kleinen Stand mit Tomaten, die aus den umliegenden Gewächshäusern handgepflückt und dort zum Verkauf angeboten werden. Aber den Verkäufer sucht man vergeblich: hier wird noch darauf vertraut, dass die geforderten 300 Kronen (ca. 2,28€) in einen kleinen Briefkasten geworfen werden. Dafür könnt ihr euch dann echte isländische Tomaten mitnehmen ;)
Normalerweise hätten wir uns nun auf den Rückweg machen sollen, aber wenn man mit offenen Augen durch Island fährt, findet man eigentlich immer schöne Orte, an denen man spontan halten sollte. So geschehen bei den:
Tröllafossar
An einer Straße, die wir schon auf der Hinfahrt unter "Hier müssen wir später unbedingt halten!" verbucht hatten, haben wir dann die wirklich wunderschönen Tröllafossar entdeckt, die weder im Reiseführer noch großartig im Internet beworben werden.Hier drehte sich alles um Geschichten über Trolle, die manchmal auch sehr makaber waren, denn so niedlich wie man denkt, sind diese Weggefährten überhaupt nicht. Trolle sind negativ behaftet, da sie mit ihren magischen Kräften Unheil anrichten können: z.B wurde berichtet, dass Männer Trollfrauen verfallen sind und danach nie mehr gesehen wurden. Sobald es ein nachtaktiver Troll vor Sonnenaufgang nicht mehr in seine Höhle schafft, verwandeln sie sich zu Stein. Oft sind z.B. die Felsformationen im Meer vor Island den Trollen zugeschrieben, die ein Schiff zur Küste ziehen wollten, aber dann inklusive des Schiffes durch die ersten Sonnenstrahlen versteinert wurden.
Der eine mag ja über Elfen, Trolle und Feen in Island lachen, aber ich bin mir sicher: bei so einer magische Landschaft würde ich auch daran glauben.
Die folgenden Steintürmchen findet man des Öfteren auf Island, wobei die Bedeutung sehr umstritten ist. Früher wurden sie aufgrund des Nebels gebaut (der natürlich oft auf Island herrscht), um die Orientierung zu sichern. Sehr besonders ist aber eine weitere Bedeutung: einige halten sie für Talismane zum Schutz vor Trollen. Egal welche Funktion den Steintürmchen zugeschrieben werden: es ist nicht gerne gesehen, wenn man als Tourist selber sowas erbaut (was wir auch nicht getan haben). Ich habe sie als Fotomotiv gefeiert, aber an einem Ort kam es zu einer unangenehmen Begegnung: eine Frau stieß alle Steintürmchen um und beschwerte sich lauthals (in englisch) darüber, dass es respektlos den Isländern gegenüber sei, die Steine zu stapeln. Damals wusste ich noch nicht, was das genau zu bedeuten hatte und habe mich interessiert an sie gewandt. Aber nach meiner Nachfrage regte sie sich nur weiter auf und beantwortete mir meine Frage nicht. Vielleicht wusste sie es auch nicht ganz so genau...
Nach ein paar Stunden machten wir uns wieder auf den Heimweg, und den werden wir so schnell nicht vergessen. "Lass uns eine andere Route fahren, die Google Maps vorschlägt" - ganz schlechte Idee! So kam es, dass wir eine Straße entlang fuhren, die Meter für Meter immer schlechter wurde. Kein Mensch zu sehen, keine Möglichkeit umzudrehen und mit 10km/h beteten wir, dass unser weißes Leihauto die Strecke so gut wie möglich überstehen würde. Wir waren bestimmt eine Stunde auf dieser Straße, wurden manchmal von schicken 4x4 Autos mit einer großen Geschwindigkeit (und Steinschlägen) überholt: unsere Nerven lagen blank! Als wir dann endlich wieder auf einer geteerten Straße ankamen, haben wir uns direkt die nächste Parkmöglichkeit gesucht um einmal durchzuatmen. Dort ist dann dieses Bild entstanden, auf das ich sehr stolz bin:
Die Sache war die: es ist wohl eine F-Straße gewesen (nur mit 4x4 befahrbar), aber wir schwören dass es nicht ausgeschildert war! Vielleicht hat irgendeine Warnung gefehlt, denn in den nächsten Tagen sind wir niemals in F-Straßen eingebogen, da immer riesige Verbotsschild für "normale" Autos direkt an der Einfahrt aufgestellt sind. Naja, das war also ein ganz besonderes Erlebnis...
Das war also unser zweiter Tag mit viel Zeit auf den Straßen Islands und atemberaubenden Locations! Fazit: traut niemals Google Maps 😂
xoxo Sissy
3 Comments
Ein absoluter Traum, mehr kann ich dazu nicht sagen.
AntwortenLöschenIch wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!
Ein paar sehr schöne Bilder. Da will man am liebsten gleich die Koffer packen und auch hin.
AntwortenLöschenWie schön das alles aussieht! Jedes einzelne Bild hat irgendwie eine ganz besonderen Vibe <3 Toller Beitrag :)
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Lara
www.verylara.com
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